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KI & Zukunft

Was hat es mit dieser
Automatisierung auf sich?

Konkrete Beispiele statt Buzzwords. Was möglich ist und was es bringt.

"Wir automatisieren dein Marketing."
"KI-Workflows arbeiten für dich."
"Einmal einrichten, dauerhaft profitieren."

Die Versprechen klingen gut. Aber wenn du nicht genau weißt, was dahinter steckt, bleiben sie abstrakt.

In diesem Artikel erkläre ich konkret, was Marketing-Automatisierung bedeutet, was sie kann und was nicht – aus der Praxis, nicht aus dem Werbeprospekt.

Was bedeutet "Automatisierung" überhaupt?

Automatisierung heißt: Ein Computer erledigt Aufgaben, die sonst ein Mensch machen würde. Nicht mehr, nicht weniger.

Einfaches Beispiel:
Du bekommst eine Anfrage über dein Kontaktformular. Früher: Du siehst die E-Mail, kopierst die Daten ins CRM, schreibst eine Bestätigungsmail, informierst den Vertrieb.

Mit Automatisierung: Das passiert automatisch. In Sekunden. Ohne dass du etwas tust.

Das Spektrum:

Level Was passiert Beispiel
Keine Automatisierung Alles manuell Du kopierst jeden Kontakt per Hand
Einfache Automatisierung Regeln wie "wenn X, dann Y" Neue Anfrage → automatische Bestätigungsmail
Workflow-Automatisierung Mehrstufige Prozesse Anfrage → CRM → Bestätigung → Vertrieb → Follow-up
KI-gestützte Automatisierung KI trifft Entscheidungen Lead wird analysiert, priorisiert, personalisiert

Was kann automatisiert werden?

Meiner Erfahrung nach lassen sich 70-80% der repetitiven Marketing-Aufgaben automatisieren. Hier konkrete Beispiele:

Lead-Management:

  • Neue Leads automatisch ins CRM eintragen
  • Leads nach Quelle, Interesse, Größe kategorisieren
  • Follow-up-Erinnerungen nach definierten Zeiträumen
  • Lead-Scoring (wie interessant ist dieser Kontakt?)

E-Mail-Marketing:

  • Willkommens-Sequenzen für Newsletter-Abonnenten
  • Abandoned-Cart-Mails im E-Commerce
  • Event-Einladungen basierend auf Interessen
  • Re-Engagement-Kampagnen für inaktive Kontakte

Content-Distribution:

  • Blog-Artikel automatisch auf Social Media teilen
  • Newsletter aus neuen Blog-Posts zusammenstellen
  • Content an verschiedene Plattformen anpassen

Reporting:

  • Tägliche/wöchentliche Performance-Reports automatisch generieren
  • Alerts wenn KPIs aus dem Rahmen fallen
  • Dashboard-Daten automatisch aktualisieren

Kundenservice:

  • FAQ-Antworten automatisch vorschlagen
  • Tickets kategorisieren und zuweisen
  • Status-Updates automatisch versenden

Was kann NICHT automatisiert werden?

Genauso wichtig zu verstehen:

  • Strategie: Die Frage "Was wollen wir erreichen?" kann keine Automatisierung beantworten. Sie führt aus, was Sie entschieden haben.
  • Kreativität: KI kann Texte schreiben, aber echte kreative Sprünge kommen von Menschen. Das "Wie sagen wir das so, dass es wirklich ankommt?" bleibt menschlich.
  • Beziehungen: Automatisierung kann Prozesse unterstützen, aber echte Kundenbeziehungen brauchen echte Menschen.
  • Komplexe Entscheidungen: Wenn ein wichtiger Kunde eine ungewöhnliche Anfrage hat, braucht es menschliches Urteilsvermögen.
  • Qualitätskontrolle: Irgendwer muss prüfen, ob die Automatisierung das tut, was sie soll.

Nach unserer Erfahrung ist die richtige Balance: Automatisierung für das Repetitive, Menschen für das Wichtige.

Die Tools dahinter

Falls Sie sich fragen, wie das technisch funktioniert:

Workflow-Tools (No-Code/Low-Code):

  • n8n (Open Source, selbst gehostet)
  • Make (früher Integromat)
  • Zapier
  • Microsoft Power Automate

Diese Tools verbinden verschiedene Systeme und führen Aktionen basierend auf Triggern aus.

CRM mit Automation:

  • HubSpot
  • ActiveCampaign
  • Pipedrive
  • Brevo (früher Sendinblue)

E-Mail-Sequenzen, Lead-Scoring, Pipeline-Automatisierung.

KI-Layer:

  • ChatGPT/Claude API für Textgenerierung
  • Eigene Prompts für spezifische Aufgaben
  • Analyse und Kategorisierung

Wir bei Admantics nutzen n8n für die meisten Kunden-Automatisierungen. Selbst gehostet, DSGVO-konform, maximale Flexibilität.

Ein konkretes Beispiel

Theorie ist gut, Praxis besser. So sieht ein typischer Automatisierungs-Workflow aus:

Szenario: Ein Dienstleister bekommt Anfragen über seine Website.

Vorher (manuell):

  1. Anfrage landet im Postfach
  2. Mitarbeiter sieht sie (irgendwann)
  3. Mitarbeiter tippt Daten ins CRM
  4. Mitarbeiter schreibt Antwort
  5. Mitarbeiter setzt Follow-up-Reminder
  6. 3 Tage später: "Oh, das hab ich vergessen"

Nachher (automatisiert):

  1. Anfrage kommt rein
  2. Automatisch: Daten ins CRM, Kategorisierung nach Interesse
  3. Automatisch: Bestätigungsmail an Interessenten
  4. Automatisch: Slack-Nachricht an Vertrieb
  5. Automatisch: Follow-up-Mail nach 48h wenn keine Antwort
  6. Automatisch: Task im CRM wenn weiterhin keine Reaktion

Ergebnis:

  • Reaktionszeit: Von "irgendwann" auf unter 5 Minuten
  • Keine vergessenen Leads mehr
  • Mitarbeiter kann sich auf das Gespräch konzentrieren statt auf Administration

Was es kostet und was es bringt

Realistische Zahlen:

Kosten:

  • Einmaliges Setup: 2.000-10.000€ (je nach Komplexität)
  • Laufende Tools: 50-500€/Monat
  • Wartung/Optimierung: 2-4 Stunden/Monat

Typische Einsparungen:

  • 5-20 Stunden/Woche an manueller Arbeit
  • Weniger verpasste Leads (oft 10-30% mehr Conversions)
  • Kürzere Reaktionszeiten (= bessere Kundenerfahrung)
  • Weniger Fehler durch manuelle Eingaben

ROI-Berechnung:

Wenn Sie 10h/Woche sparen und diese Zeit 50€/h wert ist = 500€/Woche = 2.000€/Monat.
Kosten: Vielleicht 500€/Monat.
ROI: 4x.

Meiner Erfahrung nach amortisieren sich gut geplante Automatisierungen in 3-6 Monaten.

Häufige Fragen

Kommt drauf an. Einfache "wenn X, dann Y"-Regeln: Ein paar Stunden. Komplexe Workflows mit mehreren Systemen: Ein paar Tage bis Wochen. Die No-Code-Tools haben die Einstiegshürde massiv gesenkt.

Für einfache Automationen: Nein. Für komplexe Setups: Hilfreich, aber nicht zwingend. Viele Agenturen und Freelancer spezialisieren sich auf Setup und Wartung.

Gerade dort oft am wertvollsten. Weil die Ressourcen knapp sind, ist jede gesparte Stunde Gold wert. Und die Tools sind heute auch für kleine Budgets erschwinglich.

Deshalb: Immer mit unkritischen Prozessen starten, immer testen, immer Fallback-Optionen einbauen. Eine Bestätigungsmail die doppelt rausgeht ist ärgerlich. Ein falscher Rechnungsbetrag ist ein Problem.

Selten direkt. Öfter: Mitarbeiter können mehr schaffen, weil sie weniger Zeit mit stumpfer Arbeit verbringen. Ein Vertriebsmitarbeiter der 2h/Tag Daten einpflegt vs. einer der diese 2h in Gespräche investieren kann – wer macht mehr Umsatz?

Weiterführende Ressourcen

Michael Schuster
Über den Autor
Michael Schuster

Gründer von Admantics und Fractional CMO mit 20+ Jahren Erfahrung im digitalen Marketing. Spezialisiert auf KI-gestützte Marketing-Systeme.

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